Tauche ein.

Tauche ein in die Medienwelt. Hier verstehe ich wieder jedes Wort. Sprachlich zumindest. Höre Radio. Sehe fern. Surfe im Internet. Lese Zeitungen. Überfliege Broschüren. Werbeplakate.

Hier also tauche ich ein. Ein in die Überfülle. Halte den Atem. Wenn ich durchatmen will, werde ich erneut hineingezogen. Hineingezogen in den Strudel. Die Informationen sprudeln.

Kommentare. Staumeldungen. Ankündigungen. Musik. Hörspiele. Werbung. Eigene Gedankengänge unterbreche ich. Gespräche mit dem Partner unterbreche ich. Pssst. Dem Radiosprecher höre ich zu. Aufmerksam. Höre zu. Sehe zu. Denke mit. Zum Nachdenken reicht es nicht. Manchmal.

Dann treffe ich Freunde. Freunde, die ich lange nicht gesehen habe. Freue mich. Will hören. Will erfahren. Was machen sie. Deren Kinder. Setze an zu Fragen.

Später! Sagen Sie. Später. Ersteinmal berichten sie. Das Fernsehprogramm von gestern. Die Nachrichten von heute. Die Schnäppchen bei Aldi – nächste Woche. Atemlos – erneut. Eintauchen in die Medienwelt. Erneut.

Beim Abschied auf der Straße erfahre ich von der Chemotherapie des Freundes.

Zu spät?