Liebenswertes

Vorbei. Vorbei zwei Monate Sommerschule. Mit den Kindern meines Viertels. Sommerschule gegen Langeweile. Langeweile dreimonatiger Sommerferien. Wenig Geld haben sie, die Eltern. Bauern, Handwerker, Taglöhner am Bau sind sie. Kinder gibt es viele. Kleine und größere.

Alle kommen. Malen, Yoga, Keramik und Erzählen.

Erzählen ist wichtig. Oft kommen sie mehrmals am Tag. Manchmal bringen sie mir Blumen. (Meine eigenen aus dem Vorgarten).

Manchmal kleine Bilder. Manchmal sind sie traurig. Meinen Garten wollen sie gießen. Meine Küche putzen. Einfach hier sein. Sie überraschen mich mit Tanzvorführungen. Alles selbst eingeübt. Picknicken wollen sie mit mir. Geld haben sie gesammelt. Jeder gab 50 Cent. Verwahren soll ich ihn. Den kleinen Geldbeutel. Gut aufpassen auf ihn. Klar. Alles wird besprochen. Alle durcheinander. Manchmal ist es anstrengend.

Zum Ende der Ferien bereiten wir eine Ausstellung vor – in der Garage. Abends. Geladen werden die Eltern. Wenige kommen. Nur zwei Väter. Viel zu spät. Peinlich ist es den Kindern. Sie lernen Pünktlichkeit bei mir.

Ich lerne Anderes – so viel Liebenswertes.