Gedichte . Geschichten . Gedanken
Kennenlernen sollen wir sie. Die Frau. Die der achtzigjährige Freund per Internet gefunden hat. Auf einen Tee sollen wir vorbeikommen.
Die Granatäpfel lachen mich von unserem Baum herunter an. Ein kleines Mitbringsel – gut! Der Zweig, den ich breche, scheint mir symbolisch. Symbolisch die zwei aneinander geschmiegten, sehr reifen Früchte, mit noch etwas Blattgrün.
Kurzweilig verläuft unser Treffen. Gut gefällt dem verliebten alten Paar der Fruchtzweig. Mit guten Wünschen verabschieden wir uns.
Wir fahren nach Klaros. Das antike Heiligtum liegt inmitten von Mandarinenhainen. Tausende orangefarbige Früchte, umgeben von Blättergrün. Überirdisch.
Zwei Männer laufen vor uns. Erntehelfer. Sie freuen sich an unserem Anderssein. Der eine pflückt zwei große Mandarinen und drückt sie mir in die Hand. Der andere kommt und reicht mir einen Zweig: zwei aneinander geschmiegte – ja, miteinander verwachsene sonnengereifte Früchte – mit Blattgrün.
Alles an einem Tag.