Allein

Schon der Schriftzug mutet seltsam an

seit ich verloren den Vertrauten

Dieses Wort war niemals meins

Großfamilie, Internat und frühe Heirat

erstickten diese Macht des Wortes

nie  – Tag und Nacht – war  es parat.

Und selten, wirklich nur sehr selten,

wenn der Trubel schien zu groß

war Sehnsucht da -kurz, nur kurz zu ihm,

dem Wort und seinem Sein

ALLEIN

Jetzt jedoch nimmt dieses fremde Wort –

Fremdwort – trotz der viel erlernten Sprachen

in meinem Vokabular einen Stammplatz ein

ALLEIN

Auswendig hab ich es gelernt,

das fremde Wort, den Schriftzug – immer wieder

 Tag und Nacht

voller Grauen,

 doch allmählich verliert es seine Macht.

Dankbar für mein jahrzehntelang erfülltes Leben

kann ich  –  obwohl

ALLEIN

nach Zufriedenheit, Erfüllung, Frohsinn  weiter streben.

Warum? Weil ich nicht einsam bin.